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[not] performing artist, Venedig Italien - Seite 3
Piazza San Marco
„Verbandelt“ und „Verschnürt“
Die Gründer der Performancegruppe Black Market (Tomas Ruller und Zygmund Piotrowski) laden zur Open situation auf den Piazza San Marco, dem berühmtesten Platz Venedigs ein. In diesen frühen Morgenstunden ist der Platz frei von BesucherInnen (bis auf zwei Carabinieri). Ca. 20 PerformancekünstlerInnen sind erschienen und die auf dem Platz stattfindenden Aktionen werden durch die beiden schwarz gekleideten Black Market Performer eingerahmt, die sich an den zwei kürzeren Seiten des Platzes gegenüberstehen.
Frau White und Frau Market arbeiten heute separat. Frau Market breitet eine Unzahl an unterschiedlich langen Schnürbändern auf dem Boden aus und knotet sie an ihre Finger zur Verlängerung ihrer Hände. Die Schnüre zieht sie durch am Boden verbliebene Pfützen und zeichnet damit temporäre Spuren auf die Platten.
Frau White knotet um vier zentrale Laternenposten jeweils ein großes Knäuel einfacher Schnur. Sie rollt die hundert Meter langen Schnüre in eine Richtung vollständig aus. Die Schnurenden reichen bis an das hinterste Ende des Platzes. Dort knotet sie die Schüre an ihrem Körper fest. Innerhalb der nächsten Stunde rollt sie sich langsam und kontinuierlich in die Schnüre ein. Sie „stört“ dabei andere Performer, denn sie kann durch die fortschreitende Fesselung nicht ausweichen. Wenn die Schnüre auf maximaler Spannung sind, geht sie zu Boden. Dort verharrt sie bis zum Sonnenaufgang. Mit einem am Körper mitgeführten Messer befreit sie sich schließlich.
Währenddessen finden verschieden Aktionen andere Künstler statt wie die Bepflanzung der Bodenplatten mit Grashalmen (Brian Connolly), das Rückwärtsgehen und gleichzeitiges Balancieren von Gläsern (Dominic Thorpe) uva. Ganz nach Tradition von Black Market performen alle KünstlerInnen gleichzeitig am gleichen Ort eine eigene Handlung, wobei sie hin und wieder auf die anderen treffen und miteinander interagieren.
Fotos: Jason Lim